Eine Podcast-Folge wie Urlaub! ☀️
Also so ein richtiger Scheiß-Urlaub:
Überfüllte Strände, Bullenhitze, überall Faschisten und ein zweitklassiger, versoffener Zauberkünstler zur Abendunterhaltung. Thomas Mann mutet uns einiges zu, besonders wenn sich herausstellt, dass der hässliche Taschenspieler mit dem Hitlerbärtchen das Publikum nicht nur mit Mathe-Aufgaben ärgert, sondern mit knallender Peitsche und Massenpsychologie seinen freien Willen brechen möchte…
Bei dieser Folge kamen wir auch als Pädagogik-, Musik- und Geschichtslehrer:innen sehr auf unsere Kosten. Wir wünschen ebenfalls viel Spaß bei der Vorstellung! Peitschengeräusch
1 Antwort auf „#33: Thomas Mann – Mario und der Zauberer“
Hi!
Toller Podcast! Höre ich sehr gerne!
Zu „Mario“:
– Konnte die Novelle gar nicht ironisch lesen.
– Cipolla (Zwiebel): „vielschichtig“ ist gar nicht so entscheidend, in meinen Augen geht es um das „Enthüllen der Bösartigkeit“, Cipolla legt doch im Laufe des Abends immer mehr Kleidung ab, es beginnt mit den „weißen Handschuhen“.
– Das Publikum „ruft“ ihn. Nicht er beginnt, sondern das „Volk“; er fängt erst an, als er gerufen wird.
– Kinder des Erzählers = kommende Generationen, leicht beeinflussbar, unschuldig, begeisterungsfähig
– C. bricht zunächst die „Stärksten“ und Lautesten, um weiteren Widerstand zu vermeiden
– der Wille muss ein Ziel haben, der darf nicht ins Leere führen. Man muss für etwas sein – Vorwurf an Gesellschaft der Weimarer Republik – Vorausdeutung des Scheiterns der Demokratie?
– Mario (einfacher Typ) wehrt sich erfolgreich. => Widerstand ist für jeden möglich, Gegentyp zum „Untertan“, der in die Pfütze fällt und „Untertan“ wird. Mario wird auch erniedrigt, aber im Fallen handelt er und erschießt den Unterdrücker, … (gewagter Bezug zu Heinrich Mann!)
Hammer-Parabel!! Die man gar nicht weit genug deuten kann! Finde ich.
Tolles Buch!
Bernd